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Schlagwort: Social Media

Social Media im Realitätscheck – Was Creator:innen oft verschweigen

Soziale Medien sind längst fester Bestandteil jeder Marketingstrategie. Doch die Plattformen verändern sich rasant, persönliche Betreuung wird seltener, und der Markt wird überschwemmt von Creator:innen, die behaupten, sie hätten das Erfolgsrezept endlich gefunden. Für Marketingverantwortliche bedeutet das: kritisch bleiben, Mechanismen verstehen und Mythen von Fakten trennen.

Der Mythos von der organischen Reichweite

Viele Agenturen predigen es wie ein Mantra: „Regelmässig posten, Follower aufbauen und bloss keine Werbung zeigen.“ Doch die Realität sieht anders aus. Plattformen wie Meta sind keine Wohltätigkeitsorganisationen für Unternehmen. Ihr Geschäftsmodell basiert auf Werbung, und das in gigantischem Ausmass. 2024 erzielte Meta einen Umsatz von 164,5 Milliarden US-Dollar, mehr als alle TV-Sender weltweit zusammen. Der grösste Teil davon stammt aus Werbeanzeigen.

Regelmässiges Posten allein bringt kaum langfristige Vorteile. Entscheidend ist, ob ein Beitrag echten Mehrwert bietet – also relevant ist, informiert oder inspiriert. Gerade in weniger unterhaltungsnahen Branchen fällt das schwer. Viele Unternehmen versuchen deshalb, über Humor Reichweite zu erzielen – meist mit mässigem Erfolg.

Auch die Idee, dass mehr Follower automatisch mehr Reichweite bedeuten, ist überholt. Seit der Einführung des Discovery Feeds zählt vor allem eines: Interesse. Inhalte werden ausgespielt, wenn sie Aufmerksamkeit wecken – unabhängig von der Followerzahl. Doch der Wettbewerb ist gewaltig: Rund 95 Millionen neue Posts werden täglich veröffentlicht. Kein Wunder also, dass die Engagement-Raten oft enttäuschen.

So lässt sich Reichweite realistisch bewerten

Anstatt auf organische Wunder zu hoffen, lohnt sich ein nüchterner Blick auf die Zahlen. Berechnen Sie die tatsächlichen Kosten Ihrer organischen Reichweite mit dem Tausenderkontaktpreis (TKP): Produktionskosten / Reichweite in Tausend = effektiver TKP. Stellen Sie sich dann die Frage: Rechtfertigt ein organischer Beitrag, der X-mal teurer ist als bezahlte Werbung, auch einen entsprechend höheren Effekt? In vielen Fällen zeigt diese Rechnung schnell, ob sich die Investition wirklich lohnt.

Frühes Branding ist kein Risiko – sondern Pflicht

Viele Content Creators warnen: „Zeigen Sie Ihr Logo oder Ihre Marke bloss nicht zu früh – das schreckt Nutzer:innen ab.“ Doch Studien zur Werbewirkung zeigen das Gegenteil. Frühes, klares Branding verbessert die Wiedererkennung und steigert die Markenwirkung nachweislich. Wer also glaubt, dezentes Branding am Ende des Videos sei die bessere Lösung, hat sich offenbar noch nie mit fundierten Analysen wie einer Brand-Lift-Studie beschäftigt. Die Ergebnisse sprechen für sich – mehr dazu im Listicle.

Frühes Branding zahlt sich aus

Nur wenn die Marke von Beginn an sichtbar ist, entfaltet eine Kampagne ihre volle Wirkung. Gleichzeitig gilt: Geben Sie Ihren Content Creators so viel kreative Freiheit wie möglich – abgesehen von der Vorgabe des frühen Brandings. So bleibt das Ergebnis authentisch und glaubwürdig. Zeigen Sie Ihren Creators dazu auch Vergleichszahlen (siehe Tabelle) – das schafft Verständnis und stärkt die gemeinsame Zielorientierung.

«Funktioniert gut» – aber für wen eigentlich?

Hinterfragen Sie, was Ihre Creator meinen, wenn sie sagen, eine Kampagne habe «gut funktioniert».
Viele stützen sich auf Kennzahlen wie Views, Likes oder Shares. Das ist nachvollziehbar, denn diese Werte sind leicht zu erfassen und wirken auf den ersten Blick beeindruckend. Doch für Marketingverantwortliche zählen andere KPIs – nämlich jene, die den Unternehmenserfolg tatsächlich beeinflussen:

Markenbekanntheit, Markenimage und Umsatz

Ein hoher Like-Wert zeigt lediglich, dass ein Beitrag sympathisch war. Er beweist jedoch weder Kaufabsicht noch Markenbindung oder langfristige Wirkung. Kampagnen, die vor allem auf Engagement-Metriken abzielen, laufen deshalb oft am Ziel vorbei – sie erzeugen Diskussionen über Zahlen, die für die Marke letztlich kaum relevant sind.

Handlungsempfehlung: Social Media strategisch nutzen

Nutzen Sie Social Media für das, wofür die Plattformen konzipiert wurden: zielgerichtetes Marketing anhand valider Marketing-KPIs. Jede grosse Plattform bietet heute umfangreiche Tools, um Kampagnen präzise auf Ihre Ziele abzustimmen – von Brand Awareness über Consideration bis hin zu Conversion. Diese Zielsysteme sind längst Standard und ermöglichen ein transparentes Reporting sowie eine datengestützte Optimierung Ihrer Kampagnenleistung.

Unser Angebot

Gerade Klein- und teilweise auch Mittelunternehmen haben weder Zeit noch Budget, sich detailliert mit dem Generieren und Analysieren von Marketingaktivitäten auseinanderzusetzen. Resultate von KI automatisch generiertem Content ist äusserst fragwürdig und immer zu überprüfen. Hier benötigt es stattdessen integrierte Lösungen, die einfach zu erzeugenden, relevanten und echten Content von der Website bis zu den Social Media-Kanälen automatisieren. Unsere Online Marketing und Monitoring Tools Metricool und Brevo (Newsletter) bieten sehr ausführliche Analysen jeglicher Kanäle in übersichtlicher Darstellung. Dies ist für ein generisches Controlling der Marketingaktivitäten zuhanden des Managements in vielen Fällen absolut ausreichend.

Für die oben beschriebene sehr detaillierte Auswertung einzelner Kampagnen und deren Wirkung auf Brand-Awareness, Consideration und Conversion arbeiten wir seit einigen Jahren mit darauf spezialisierten, äussert qualifizierten Performance Marketing-Partnern zusammen und vermitteln diese gerne weiter.

Social Media Trends 2025

Die  Social Media Studie 2025 von  Metricool bringt interessante Erkenntnisse für Brands und Social Media Manager. Für die Erhebung wurden mehr als 33 Millionen Beiträge sowie eine Million Konten bei Facebook, LinkedIn, X, Instagram, TikTok, Google Business Profile, Twitch, YouTube und Pinterest analysiert.Die Ergebnisse offenbaren, dass Kurzvideos und qualitativ hochwertiger Content entscheidend sind, um in den sozialen Medien zu punkten.

TikTok: Reichweite verdoppelt sich, Engagement sinkt

TikTok wächst weiterhin rasant. Die Reichweite hat sich im Vergleich zur letzten Studie um mehr als 65 Prozent verdoppelt. Allerdings ist die   Engagement Rate um mehr als 19 Prozent gesunken, trotz gestiegener Interaktionen. TikTok experimentiert auch mit längeren Videos und   testet sogar 30-Minuten-Videos. Der Algorithmus priorisiert die Qualität der Inhalte unabhängig von der Follower-Zahl, was Marken ermöglicht, von Grund auf zu wachsen.

TikTok: Durchschnittliche Reichweite, © Metricool

Facebook: Rückgang des Engagements, Reels im Aufwind

Auf Facebook geht das Engagement bei Posts weiter zurück, während Reels an Bedeutung gewinnen. Das Engagement bei Reels ist um rund fünf Prozent gestiegen, während Interaktionen bei Posts um mehr als neun Prozent zurückgingen. Marken müssen sich anpassen und verstärkt auf Reels setzen, um ihre Reichweite zu halten oder auszubauen.

Instagram: Reels sind weiterhin das wichtigste Format

Die Bedeutung von Kurzvideos auf Instagram wächst. Die Anzahl der Reels hat um mehr als acht Prozent im Vergleich zur Vorjahresstudie zugenommen, während die Veröffentlichung von Stories und Feed-Beiträgen rückläufig ist. Der neue Instagram-Algorithmus stellt Unternehmen vor Herausforderungen: Inhalte werden nach Relevanz und nicht nach Bekanntheit des Profils im Feed angezeigt. Das bedeutet, dass besonders spannende, lustige oder relevante Inhalte entscheidend sind, um Likes zu bekommen und eine hohe Reichweite zu erzielen. Kleine Konten mit gutem Content haben dadurch mehr Chancen, während große Konten, die auf Masse statt Klasse setzen, an Reichweite verlieren.

Studie Balkendiagramm, Instagram: Durchschnittliche Anzahl der Veröffentlichungen,

Instagram: Durchschnittliche Anzahl der Veröffentlichungen, © Metricool

Instagram Threads: Neu und stark

Das neue Instagram Threads verzeichnet hohe Wachstumsraten bei den Usern. Vor allem mit Kurzvideos.
Threads kann ganz einfach aus Instagram heraus aktiviert werden und ist die Antwort auf X (Twitter) aus dem Hause Meta, entsprechend mit fast identischer Funktionalität für Kurznachrichten. So können auch Posts direkt in Kombination mit Instagram geplant und geteilt werden.

X: Qualität vor Quantität

Auf X ist die durchschnittliche Anzahl der Impressionen um mehr als 75 Prozent gestiegen, obwohl weniger gepostet wird. Dies zeigt, dass Qualität vor Quantität geht. Die Interaktionen haben zugenommen, insbesondere bei Antworten und Zitaten, was zeigt, dass Nutzer:innen stärker an Diskussionen teilnehmen. Brands sollten Inhalte erstellen, die zu Diskussionen anregen, um ihre Reichweite zu erhöhen.

YouTube: Mehr Interaktionen

Die durchschnittliche Anzahl der Interaktionen bei YouTube-Videos ist um 12,4 Prozent gestiegen. Dennoch ist die Engagement Rate leicht gesunken. Marken sollten weiterhin auf hochwertige Videoinhalte setzen, um die gestiegene Interaktionsbereitschaft der Nutzer:innen auszuschöpfen.

Pinterest: Sinkende Impressionen, stabile Interaktionen

Die Impressionen auf Pinterest sind um 28 Prozent zurückgegangen, während die Anzahl der veröffentlichten Pins um 5,3 Prozent gestiegen ist. Trotz des Rückgangs der Impressionen bleibt das Engagement stabil, was zeigt, dass Nutzer:innen weiterhin an Pinterest-Inhalten interessiert sind. Der Rückgang der Impressionen könnte auch einen der Gründe darstellen, warum das Unternhemen kürzlich die Board Sharing-Funktion verkündet hat.   User können nun ihre Pinnwände mit Direkt-Link auf anderen Social-Kanälen teilen.

LinkedIn: Starkes Wachstum des Engagements

LinkedIn verzeichnet einen Anstieg der Impressionen um 16,5 Prozent und einen Anstieg des Engagements um 29,4 Prozent. Nutzer:innen schätzen hochwertige Inhalte und interagieren vermehrt mit Marken. Unternehmen müssen diese Qualität aufrechterhalten, um die hohe Interaktionsrate beizubehalten. LinkedIn hat kürzlich den Video-Feed ausgerollt, der sich kaum von TikTok, Reels und Shorts unterscheidet. 

Metricool: Alle Online-Plattformen – ein Tool

Als Cockpit für Social Media und Online Marketing verwendet Mosaiq seit ein paar Monaten https://metricool.com/de/ für uns selber und für die enge Zusammenarbeit im Content Marketing mit unseren Kunden. Ob Mitbewerber-Analyse, Post-Planung und Reporting – es funktioniert alles über ein geschäftliches Login, ohne jedes Mal das Passwort für jeden Online-Kanal eingeben zu müssen. 

Falls ihr Interesse habt an der Studie, könnt ihr euch für eine Präsentation sehr gerne bei uns melden.